Macht

Die in arm und reich geteilte Welt, sie ist der Kulminationspunkt vieler Gegensätze. Ausbeuten und verschwenden, aufsaugen und austrocknen, einschließen und ausgrenzen, angreifen und schützen – das sind die Mechanismen, durch die sich die Welt der Reichen und Armen in ihrer Dialektik entfaltet, die den Wohlstand einiger auf dem Rücken Aller produzieren. Ihre Sinnbilder finden diese globalen Gegensätze im Emporgestiegenen und Hochgeschnellten, im Zurückgehaltenen und Erniedrigten und in der militaristisch mit Zähnen bewaffneten Grenze, die beide Sphären zum Eigennutz der Mächtigen und von oben Herabblickenden auseinander hält. So erzählen die vier, von Stacheldraht umzäunten, weißen Türme der Installation von Christina Lag-Schröckenstein von den Absurditäten einer Menschheit, die Globalisierung als egozentrischen Prozess ohne Gerechtigkeit und Balance missverstanden hat. Sie erzählen von Konzernen, die den Menschen erst das Wasser und andere Rohstoffe entwenden, um sie ihnen dann teuer zu verkaufen. Vom Mythos einer Freihandelskultur, deren Initiatoren sich die vermeintliche Freiheit selbst vorbehalten, anstatt sie mit anderen zu teilen. Oder vom abgeschotteten, martialisch gesicherten Machtkreis globaler Gipfeltreffen. Seien es Menschen ohne Zugriff auf das, was die Natur ihnen gäbe, Menschen ohne Zutritt zur Selbstbestimmung oder Menschen ohne Wissen darüber, wer gerade in ihr Leben eingreift – immer sitzt irgendjemand vor einer toten, trockenen Leitung und wartet auf einen Tropfen von dem, was ihm verweigert wird.

 

Power

The world where mankind is divided into rich and poor is a culmination of oppositions. Exploitation and profusion, imbibition and draining, inclusion and exclusion, aggression and protection – these are the mechanisms behind the dialectic world of the affluent and the impoverished, the mechanisms that build wealth for a minority at the expense of the majority. These global dichotomies find their symbolism in the rising and rocketing, in the restrained and the demeaned, and in the armed frontier that keeps both spheres separate to the benefit of those in power. Christina Lag-Schröckenstein’s installation of four white towers enclosed by barbed wire tell of a humanity that ludicrously misunderstood globalization as an egocentric process devoid of fairness and balance. They tell of corporations that take resources such as water from people in order to sell it to them later. Of the myth of a free trade culture, whose initiators reserve the alleged freedom for themselves instead of sharing it with others. Or of the power circles in the heavily guarded, secluded summit conferences. There are people sorely lacking access to what nature would provide them with, people with no self-determination, or people with no knowledge as to who is actually interfering with their lives – either way, there is always someone sitting by a dead, dry supply line waiting for a drop of what they are refused.